Sappi und GEA: mit vereinten Kräften für nachhaltigere Verpackungen
Nachhaltige Verpackungslösungen erleben eine steigende Nachfrage: Sie sollen umweltfreundlich sowie recyclefähig sein und dem verpackten Produkt gleichzeitig optimalen Schutz bieten. Dabei soll der Verpackungsprozess schnell und zuverlässig funktionieren, auch mit alternativen Verpackungsmaterialien.
Vor diesem Hintergrund arbeiteten wir eng mit GEA zusammen, einem der größten Systemanbieter für die nahrungsmittelverarbeitende Industrie. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Herstellern ihre Optionen beim Einsatz umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien wie Papier aufzuzeigen – und sicherzustellen, dass der Verpackungsprozess auf ihren Anlagen effizient läuft.
Herausforderungen und Vorteile von Papierverpackungen
Papier weist an sich zunächst einmal keine Barriere- oder Siegeleigenschaften auf – sie müssen dem Material erst verliehen werden. Seit mehr als zehn Jahren entwickeln wir sogenannte Functional Papers, die sich im Rahmen der Papier-Abfallwirtschaft recyceln lassen. Das stellt für Endverbraucher einen echten Mehrwert dar, da sie die Verpackungen einfach mit dem normalen Altpapier entsorgen können. Dabei leisten die nachhaltig bewirtschafteten Wälder und Plantagen, aus denen wir die Holzfasern für unsere Produkte beziehen, einen wichtigen Beitrag zu einer intakten Umwelt. Sie sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere, dienen als Filter für Wasser und Luft und reduzieren Treibhausgase, indem sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre speichern. Da unsere Functional Papers zu großen Teilen aus diesem erneuerbaren Rohstoff bestehen, können sie direkt dem Papierrecycling zugeführt werden. Dadurch werden die Fasern mehrfach wiederverwertet und es entsteht ein geschlossener Papierrecycling-Kreislauf.
Functional Papers auf GEA Verpackungsanlagen erprobt
Ist das passende Functional Paper gefunden, wird die Eignung für die Verpackungsmaschinen geprüft. Um eine gute Verarbeitbarkeit des Papiers auf den Verpackungsanlagen zu gewährleisten, arbeiteten wir seit 2017 eng mit GEA zusammen. Dank der aufgeschlossenen und praxisorientierten Herangehensweise auf beiden Seiten konnten die Teams rasch Fortschritte erzielen. Dabei nutzen wir die Gelegenheit, verschiedene Qualitäten unserer Functional Papers in einem niederländischen GEA-Testzentrum zu erproben und um Ideen zur Optimierung von Papier und Maschine abzuleiten.
So produzierte GEA beispielsweise Papierbeutel aus Sappi Seal Silk, einer papierbasierten Verpackungslösung mit einem hohen Anteil erneuerbarer Rohstoffe. Dieses innovative Papier ist rückseitig mit einer Dispersion versehen, die eine gute Heißsiegelfähigkeit bietet. Es eignet sich für Multipacks und solche Lebensmittelverpackungen, die keinen besonderen Barriereschutz benötigen – etwa einzeln verpackte Süßigkeiten oder Haferflocken. Der Test mit Sappi Seal Silk wurde auf dem GEA SmartPacker TwinTube durchgeführt, einem kontinuierlich arbeitenden, vertikal ausgerichteten Hochgeschwindigkeitsverpackungssystem, das für Kissenbeutel zum Verpacken von Süßigkeiten wie Bonbons und Kaubonbons, Kleingebäck, herzhaften Snacks, Trockenfrüchten und Nüssen ausgelegt ist. „Die neue Maschine ist schnell, zuverlässig und modular aufgebaut. Auch bei häufig wechselnden Verpackungsanforderungen kann dieselbe Maschine verwendet werden, da je nach Anwendung einfach nur ein Modul ausgetauscht werden muss. Das macht sie zukunftssicher“, erläutert Martijn van de Mortel, Produktmanager Vertical Packaging bei GEA.
Keine Kompromisse bei der Maschinengeschwindigkeit
Der SmartPacker TwinTube produziert 360 Papierbeutel inklusive Etikettierung pro Minute und ist damit genauso schnell wie bei Verwendung einer OPP-Folie. „Das ist wirklich bemerkenswert, denn Papier verhält sich ganz anders als Folie. So ist Papier im Vergleich zu Folie weniger flexibel, was allerdings eine wichtige Eigenschaft mit Blick auf die vertikale Anwendung ist. Papier reißt zudem leichter – praktisch für den Verbraucher, weil er den Beutel dadurch leichter öffnen kann, aber eine echte Herausforderung in der Produktion, die wir erfolgreich lösen konnten. Ein weiterer Vorteil von Papier ist, dass sich das Dichtungsprofil nicht verformt, wenn es auf eine andere Oberfläche trifft, wie es bei Kunststofffolie mit noch heißer Versiegelung manchmal der Fall ist. Und nicht zuletzt sieht der Papierbeutel einfach gut aus“, so Jacques Timmermans, GEA Application Specialist Packaging.
Die Zukunft gemeinsam im Blick
Da der GEA SmartPacker TwinTube äußerst flexibel ist, sind in naher Zukunft weitere Testläufe geplant. Dabei werden wir auch solche Papiere testen, die eine wirksame Barriere gegen Wasserdampf, Mineralöl oder Fett bieten. Weitere Hochbarrierelösungen sollen folgen.
Sie sehen: Allianzen und zuverlässige Partnerschaften sind nicht nur in der Verpackungsindustrie ein Schlüssel zum Erfolg. Gemeinsam mit GEA können wir Markeninhaber nun hinsichtlich der Wahl des Papiers sowie dessen Einsatz und Verarbeitbarkeit auf Verpackungsmaschinen bestmöglich beraten. Eine Komplettlösung, die für Sie einen echten Vorteil darstellt.