FACHPACK 2024: Sappi über aktuelle Trends und Eindrücke von der Messe
“Transition in Packaging" – unter diesem Motto kamen auf der diesjährigen FACHPACK rund 1.463 Aussteller und mehr als 35.000 Besucher aus aller Welt zusammen, um ihre neuesten Produktinnovationen zu präsentieren, Erfahrungen auszutauschen und aktuelle Themen zu diskutieren. Sappi nutzte das führende Branchenevent nicht nur, um das eigene hochwertige Papierportfolio zu präsentieren, sondern auch, um sich einen persönlichen Eindruck von den aktuellen Trends zu verschaffen, die in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden.
Die Kreislaufwirtschaft ergänzt das Thema Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist unbestreitbar ein Dauerthema. Der gängige Begriff wird jedoch mittlerweile häufig durch die Bezeichnung "Kreislaufwirtschaft" ersetzt. Die Idee dahinter: Unternehmen sollen dafür Sorge tragen, einen geschlossenen Kreislauf für die von ihnen hergestellten Produkte und Verpackungen zu schaffen. Die sich verstärkenden Anforderungen kommen dabei nicht nur aus dem Markt, sondern werden auch durch gesetzliche Vorschriften, wie z.B. die PPWR, vorangetrieben. Vor diesem Hintergrund erweisen sich papierbasierte Verpackungslösungen sowohl im Food- als auch im Non-Food-Bereich als äußerst zielführend, um der unvermeidlichen Flut an Kunststoffverpackungen entgegenzuwirken. Allerdings sind damit nicht alle Probleme für die Branche gelöst, da Papier den erforderlichen Schutz für viele Packungsinhalte allein nicht gewährleisten kann. Deshalb führt derzeit kaum ein Weg am Einsatz von Kunststoffen vorbei, so dass die große Herausforderung, sich mit dem Thema Recyclingfähigkeit von Verpackungen auseinanderzusetzen, von enormer Bedeutung ist.
Die EUDR: Herausforderung und Chance für Unternehmen
Neben der PPWR stehen Unternehmen vor weiteren Regulierungen, die erhebliche Herausforderungen mit sich bringen. So war beispielsweise auch die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ein zentrales Thema auf der FACHPACK. Ziel der EUDR ist, die zunehmende Abholzung und den einhergehenden Verlust von Bäumen zu bekämpfen und eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu fördern. Dabei sollen vor allem Rohstoffe und Produkte, die in der EU gehandelt oder exportiert werden, nicht zur weltweiten Entwaldung beitragen. Die EUDR ist seit dem 30. Juni 2023 in Kraft, wobei ihre Bestimmungen für große und mittlere Unternehmen ab dem 30. Dezember 2024 und für kleine und Kleinstunternehmen ab Juni 2025 gelten sollen. Die EU-Kommission hat sich jedoch darauf geeinigt, die Umsetzung um ein Jahr zu verschieben, vorbehaltlich der erwartbaren Zustimmung des EU-Parlaments. Doch wann immer die Verordnung in Kraft tritt, bringt sie umfangreiche Due Dilligence-Prüfungen mit sich, denen alle betroffenen Unternehmen nachkommen und über die sie berichten müssen. Dabei gilt: Untätigkeit ist keine Option, weil dies Wettbewerbsnachteile, Reputationsschäden oder sogar Sanktionen zur Folge haben kann. Die aktuelle Verunsicherung in der Branche ist deutlich spürbar, wie sich auf der FACHPACK zeigte. Um die neuen Anforderungen zu erfüllen, suchen viele Unternehmen bereits jetzt nach Leitfäden und Unterstützung. Für Unternehmen, welche die EUDR proaktiv umsetzen, eröffnen sich aber auch gleichzeitig Chancen, denn sie können die vorgegeben Verpflichtung in einen echten Wettbewerbsvorteil umwandeln. Denn wer Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt seines Handelns stellt, stärkt nicht nur seine Position im Markt, sondern leistet auch einen aktiven Beitrag zum globalen Umweltschutz – mit langfristigem Nutzen.
KI: Verstärkter Einsatz am Anfang und Ende der Prozesskette
KI spielt eine zunehmende Rolle am Anfang der Prozesskette, indem sie technische, logische und wiederholbare Aufgaben in Verpackungsprozessen übernimmt. Aber auch im Bereich Recycling wird das Thema KI immer bedeutender. So ist eine wichtige Erkenntnis der FACHPACK, dass ein wesentliches Ziel für die Zukunft darin besteht, das Recycling mit KI-Methoden weiter zu optimieren. Bereits jetzt sind intelligente Systeme mit Kameras und Sensoren in Sortieranlagen im Einsatz. Sie können nicht nur Kunststoff, Papier und Metall erkennen, sondern auch verschiedene Kunststoffarten unterscheiden und sogar flexible von formstabilen Verpackungen unterscheiden. Das Mischen von Hausmüll bereitet jedoch nach wie vor Schwierigkeiten. Es besteht die Hoffnung, dass die KI in der Lage sein wird, Abfälle erfolgreich nach verschiedenen Sorten zu trennen.
Mit Digitalisierung und Automatisierung zum Ziel
Viele Trends ergeben sich aus den wirtschaftlichen Bedingungen. So treiben beispielsweise der anhaltende Fachkräftemangel sowie die Forderung nach mehr Transparenz und Effizienz den verstärkten Einsatz von Digitalisierungs- und Automatisierungslösungen voran, wie auf der FACHPACK deutlich wurde. Dass die Digitalisierung überall eine immer größere Rolle spielt, ist vielfach erkennbar. So lassen sich beispielsweise Druckaufträge cloudbasiert abwickeln und Datenanalysen können Stillstandszeiten reduzieren und gleichzeitig die Produktionseffizienz steigern. Und Verpackungen und Displays werden fast ausschließlich im Internet und nicht mehr am Reißbrett entwickelt. Allerdings müssen viele Unternehmen auf ihrem Weg zu digitalen, automatisierten Verpackungsprozessen immer noch begleitet werden, auch wenn der Trend mittlerweile in der Branche angekommen ist.
"Wir haben auf der diesjährigen FACHPACK eine Reihe von Innovationen und viele neue Trends gesehen. Wir freuen uns, Teil dieser dynamischen Branche zu sein und sie gemeinsam mit anderen engagierten Marktteilnehmern und Partnern weiter voranzutreiben."